DVF PORTFOLIO-WETTBEWERB

DIE GEWINNER DES JAHRES 2022


1. Platz - Manfred Kriegelstein - Goldmedaille

Lost Wallpapers

Die Gestaltung der Wände in Wohnungen - insbesondere die Tapeten - sagen zweierlei aus. Erstens etwas über den Zeitgeist und zweitens über den Geschmack der Bewohner.

Was passiert aber nun, wenn die Räume jahrzehntelang leer stehen und dem Verfall preisgegeben werden? Wenn Feuchtigkeit, Schimmel, Bakterien und andere Arten der Zersetzung die ursprüngliche „Schönheit“ zerstören. Dieser Frage bin ich über Jahre fotografisch nachgegangen und das Ergebnis hat mich  wirklich fasziniert.

Es entsteht eine völlig neue Art der Ästhetik mit interessanten neuen Formen und faszinierenden Farben - Schimmel kann sehr kreativ sein. Aber diese neue Ästhetik ist nicht völlig unabhängig von der ursprünglichen Gestaltung der Tapete. Sie setzt sich darauf, ohne sie aber völlig zu verdecken. Dieses Zusammenspiel zwischen zum Beispiel barocker Blumentapete und Schimmelformationen empfinde ich als äußerst spannend.

Es ist als Ironie der Zeitgeschichte zu werten, dass diese Bilder in Großformaten wieder Wände schmücken …

MANFRED KRIEGELSTEIN / MFIAP DGPh EMDVF/g



2. Platz - Frank Rückert - Silbermedaille

Asthetik des Verfalls

Die Makrofotografie ist meine Passion, über Jahre trage ich mal mehr, mal weniger, Pflanzen, Blätter und Blüten zusammen, um im Winterhalbjahr weiterhin in Übung zu bleiben,
bzw. neue spontane Ideen umzusetzen. In diesem Frühjahr entstand die Serie, „Ästhetik des Verfalls" in der ichvertrocknete Pflanzen-Blütenreste vor schwarzen Hintergrund ins Bild
setzte, so entstand diese nachhaltige Serie.

FRANK RÜCKERT


3. Platz - Gilbert Pinggera – Bronzemedaille

Frühlingserwachen

Der Frühling ist eine wunderbare Jahreszeit. Die Natur erwacht. Zwischen zartem Grün zeigt sich ein leises Licht. Die ganze Welt wird lebendig. Endlich - die Natur macht sich bereit, um sich bald in zarten Farben und schönen Formen stolz zu zeigen.

Die Schlichtheit und Einfachheit spielt in diesen Bildern eine große Rolle, denn sie zeigt das leise Erwachen der Natur. Man ahnt nur, was entsteht. Ich möchte das Verborgene sichtbar machen, ohne zu dokumentieren, sondern um die geheimnisvolle Schönheit der so verletzlichen Natur zu zeigen. Daher arbeite ich in meinen fotografischen Arbeiten mit dem Stilmittel der Reduktion und fein dosierter Abstraktion und ohne laute Farben.

GILBERT PINGGERA


4. Platz - Monika Egerer - Urkunde

Reise durch den Münchner Untergrund

Es geht quer durch von München, jedoch "unter Tage": Marienplatz, Messestadt West, Westfriedhof, Münchner Freiheit, Candidplatz, Harthof. Als kleine Geschichte aufgebaut lade ich Sie ein, auf eine imaginäre Reise durch den Untergrund der bayrischen Metropole.

MONIKA EGERER EFIAP


5. Platz - Uwe Hantke - Urkunde

Elektropolis in Oberschöneweide

Oberschöneweide, ein Ortsteil im Berliner Bezirk Köpenick (heute Treptow-Köpenick), mit interessanter Historie, die sich auch heute noch in der beeindruckenden Industriearchitektur erkennen lässt.

Hier wurde zum Ende des 19. Jahrhunderts das Berliner „Elektropolis“ mit der Ansiedlung der AEG geboren. Damals der größte Industriestandort Europas. Einige der Unternehmen mit den dazugehörigen Gebäuden sind noch heute mindestens in Berlin stadtbekannt wie z.B. das Kabelwerk Oberspree (KWO) oder das Transformatorenwerk mit seiner imposanten Großtransformatorenhalle.

Architekten wie Paul Tropp, Johannes Kraatz, Ernst Ziesel und Peter Behrens setzten mit ihren Entwürfen hier für die damalige Zeit revolutionäre bandartige Produktionslinien um, in und an denen im Laufe ihrer Industriegeschichte bis zu 25.000 Menschen täglich arbeiteten.

Vielfach unbekannt ist, dass die Nationale Automobil Gesellschaft (NAG), ebenfalls ein Unternehmen der damaligen AEG, bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in Oberschöneweide Elektrofahrzeuge entwickelte und baute. Peter Behrens schuf hierfür zwischen 1915-17 die Fabrikanlagen, die von einem 70 Meter hohen Turm markant in Szene gesetzt werden.

Die Industrie, überwiegend Schwerindustrie in Oberschöneweide litt gerade zu Zeiten der DDR an einem unattraktiven Image. Wahrscheinlich wurde und wird dieser Teil Berlins gerade bei Berlinern „Oberschweineöde“ genannt.

Das wird allerdings der jüngeren Entwicklung nicht mehr gerecht, denn das zu großen Teilen unter Denkmalschutz stehende Industrieensemble erfreut sich zunehmender Wiederbelebung. Neben Industrieneuansiedlungen sind besonders der hier 2006 angesiedelte Campus der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW, das Zukunftsforschungsinstitut re:future Lab sowie das Kultur- und Kreativareal der Reinbeckhallen zu nennen.

Das alles – die Historie eines mehr als 100 Jahre alten Industriestandorts und die voranschreitende Wandlung zu einem zeitgemäßen Areal des Arbeitens, Lebens, Lernens und der Kreativität – haben mich bei meinen fotografischen Streifzügen auf dem alten, manchmal maroden und im Nebel der Vergangenheit und der Zukunft liegenden Komplexes begleitet.

UWE HANTKE


Teilnahmebedingungen 2022

Die Teilnahmebedingungen können Sie sich über den nachfolgenden Link herunterladen:

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