• 27.11.2020 Fotoszene

    photokina wird bis auf Weiteres ausgesetzt

    Was von einigen befürchtet und bereits anlässlich der letzten photokina prognostiziert wurde, ist nun leider eingetreten. Zwar heißt es in der Meldung der Köln Messe noch vorsichtig, die photokina werde "vorerst ausgesetzt", aber bereits 2018 hatten viele, völlig unabhängig von Corona, das schleichende Ende der Weltmesse der Fotografie geahnt.

    In der Erklärung der Koelnmesse heißt es u.a.:

    "Schon vor der Corona-Pandemie war der Imaging-Markt mit jährlich zweistelligen prozentualen Rückgängen stark in Bewegung. Die Dynamik hat sich 2020 massiv verstärkt und war zuletzt mit einem Minus im Bereich um die 50 Prozent verbunden. Diese Marktveränderungen haben sich in jüngerer Vergangenheit innerhalb der photokina stark bemerkbar gemacht. Auch konzeptionelle Veränderungen, wie z.B. der Einbezug des Smartphones und neuer Imaging-Technologien, sowie eine Turnusänderung und ein Terminwechsel konnten den jeweils aus der Konsolidierung des klassischen Marktes resultierenden Rückgang der Aussteller und deren Marketingbudgets, nicht kompensieren.

    Die derzeitige Gesamtlage ist mit dem Qualitätsanspruch an eine photokina als weltweit renommierte Leitmesse und Marke, die für höchste Qualität und Professionalität im internationalen Imaging-Markt steht, nicht vereinbar.

    Dieser harte Schnitt nach einer jahrzehntelangen, gemeinsamen Geschichte schmerzt. Jedoch müssen wir uns der Sachlage und der Entwicklung der Branche stellen und eine klare, ehrliche Entscheidung gegen die Fortsetzung der Veranstaltung treffen, die leider für uns ohne Alternative ist.“

    Aus Sicht des DVF ist diese Entwicklung sicherlich sehr bedauerlich, wenn auch verständlich und konsequent. Unseren Verband geht damit jedoch leider eine Plattform verloren, auf der wir uns in vielen Jahren einem breiten Publikum präsentieren und interessante Verbindungen zur Industrie knüpfen und pflegen konnten. Für unseren Portfolio-Wettbewerb, der dort prämiert wurde und auch 2022 wieder prämiert werden sollte, müssen wir nun nach einer Alternative schauen. Es bleibt zu hoffen, dass die Lücke, die durch den Wegfall der Photokina in der Fotowelt entstanden ist, entweder durch andere, neue Veranstaltungen kompensiert werden kann, oder dass bereits bestehende Events in der Fotoszene möglicherweise entsprechend ausgeweitet werden, um so eine neue Plattform zu schaffen für den Austausch aller fotografisch Interessierten.

    Wolfgang Rau, Präsident des DVF