Walter Hege: Licht und Schatten

Mit einem Bildband über den Dom seiner Heimatstadt Naumburg wurde der Handwerkersohn Walter Hege in den 1920er Jahren berühmt. Die Architekturaufnahmen mit seiner eigenen Bildsprache sorgten für Aufsehen. Von Hege erschienen umfangreich bebilderte Bände über mittelalterliche Dome, antike Tempel und Skulpturen, barocke Bauten in Süddeutschland sowie historische Städte. Neben der Architektur gehörte die Natur zu seinen bevorzugten Themen. Als Filmemacher gelangen ihm spektakuläre Aufnahmen, wie sein Film "Am Horst der wilden Alder" eindrucksvoll belegt. Die Ausstellung befasst sich aber auch mit der Rolle Heges in der Zeit des Nationalsozialismus. In den 1930er und 40er Jahren fotografierte und filmte Hege immer wieder im Parteiauftrag. Nach dem 2. Weltkrieg verließ Hege im Jahr 1947 Thüringen und konnte in der Bundesrepublik an seine Erfolge aus der Zeit vor der deutschen Teilung anknüpfen. Die Ausstellung verfolgt Heges Lebensweg bis zu seinem Tod im Jahre 1955 und zeigt Ausschnitte aus seinem Bild- und Filmschaffen. Zu sehen sind neben bekannten Aufnahmen auch Fotografien, die bisher selten oder noch nie veröffentlicht wurden. Biografische Dokumente, Fototechnik und persönliche Zeitzeugnisse ergänzen die Schau. Die Ausstellung wird am 10.11. um 15 Uhr eröffnet. Zur Vernissage spricht Oberbürgermeister Bernward Küper. Musikalische Impulse kommen von der Athina Kontou Band aus Leipzig. Mit ihrer Mischung aus modernem Jazz und klassischen griechischen Motiven schlägt sie eine Brücke zu Heges Arbeitsaufenthalten in Griechenland. Wolfgang Elster

Galerie im Schlösschen | Markt 6 | 06618 Naumburg (Saale)
Öffnungszeiten: täglich, außer montags, 10–17 Uhr, geschlossen am 24., 25., 31. Dezember und 1.Jan.
Filmvorführungen jeden Mittwoch und Sonntag, 15 Uhr:
„Am Horst der wilden Adler“ (1932, ca. 90 Min.) in voller Länge
Führungen am 13.12., 17.01., 07.02., 07.03., je 16 Uhr und auf Anfrage