DVF-Journal 04/2019

Seite 27 DVF-journal 4 | 2019 Margarete, Jahrgang 1937, Psychologin Lilo, Jahrgang 1955, Öffentlichkeitsarbeit im Theater Strahl Manuela, Jahrgang 1955, Bühnenbildnerin, Künstlerin Zita, Jahrgang 1946, Büro-Angestellte „Lilo ist schon länger Kundin im Frisörladen ‚Narziss‘ von Gisela Krätzig.Für sie war wichtig, die eigene Beweglichkeit zu zeigen. In Berlin ist sie hauptsächlich mit dem Fahrrad unterwegs – einWeg der eigenen Unabhängigkeit um auch in der vollen Hauptstadt voran zu kommen. Spaßig waren dieAufnahmen in Bewegung. Ich saß dafür rückwärts auf dem Gepäckträger meiner Schwester und fotografierte beim Fah- ren.Wir alle fühlten uns wie an einem richtigen Filmset – das gab der ganzenAtmosphäre noch mehr Bedeutung.“ „Mit ihren langen weißen Haaren wirkte sie auf den ersten Blick zwar älter, aber in ihrer Hal- tung, Bewegung und ihrem ganzen Ausdruck hatte sie eine so junge, lebendigeAusstrahlung – ich hatte nicht das Gefühl einen älteren Men- schen zu fotografieren. Oder war es, weil wir auf einem Spielplatz waren? Es war so einfach, so entspannt und es stimmte alles.“ „Mit Manuela traf ich mich auf der Museumsinsel in Berlin. Ich wusste, dass sie sich viel mit ihrer eigenen Persönlichkeit auseinander setzt und ihren eigenen, kreativen Stil lebt. Sie wirkte so tiefenentspannt und hatte eine ungeheure Ge- duld bei allem – es war eine Freude.Wir waren schnell beim ‚Modell-Shooting‘ angekommen. Ein Mensch mitten im Leben,mit einer ungeheu- ren Präsenz.Am liebsten hätte ich ihre Klamot- ten gleich dem nächsten Laden angeboten.“ „Wir gingen direkt in den Kreuzberger Kiez.Es zeigte sich schnell, dass sie Spaß an der Insze- nierung hatte. Sie sah ein Plakat und mit einem zwinkerndenAuge sagte sie:‚Ich tu jetzt mal so, als ob ich die fitte Oma bin, die weiß wie ein Handy funktioniert. Das passt zum Hinter- grund.‘ Sie konnte sich über sich selbst amüsie- ren und beeindruckte mit ihrem souveränen Auftritt der ‚Grand Dame‘ auch wirklich eine Gruppe Jugendlicher, mit denen sie sich ohne Berührungsängste unterhielt.“